Looping fliegende Langohr-Fledermaus

Langohr-Fledermäuse sehen lustig aus. Ob sie wohl zu lange an einer Tür gelauscht haben? Jedenfalls sind ihre Ohren in tausenden von Jahren immer grösser und grösser geworden – inzwischen sind sie gleich gross wie der ganze restliche Körper.

Braunes Langohr heisst eine der Fledermaus-Arten, von denen es immer weniger Tiere gibt. Sie sind am liebsten im Wald zuhause und verstecken sich gerne in Baumhöhlen und Rissen. Aber auch unter alten Dächern im nächstgelegenen Dorf.

Chaos oder Ordnung?

Wir Menschen haben gerne Ordnung. Wir sind ununterbrochen am Aufräumen und Bauen. Und wenn zuhause alles an seinem Ort steht, fangen wir an, auch noch draussen aufzuräumen und alles flach und gerade zu machen. Dabei ist Chaos das Beste, was der Natur passieren kann. Wenn wir dann finden, unser Haus oder Garten müsse renoviert werden, denken wir nicht eine Sekunde an die Tiere, die wir vertreiben könnten.

Ritzen und alte Dachgiebel

Braune Langohren lieben alte Häuser. Dort finden sie Ritzen und Nischen, wo sie sich und ihre Jungen einquartieren können. Pro Jahr kriegt ein Weibchen nur ein Baby. Sie leben in Gruppen. Aber je mehr Häuser renoviert werden, desto schwieriger wird es, eine Unterkunft für ihre Wohngemeinschaft zu finden.

Spechte helfen Braunen Langohren

Zum Glück gibt es die fleissigen Spechte im Wald. Die hacken eine Höhle nach der anderen in die grossen Bäume. Dort finden auch Braune Langohren seit jeher ein Zuhause. Als Dankeschön fressen sie jede Menge Mücken, Schnaken, Fliegen und Nachtschmetterlinge – bis zu 30% ihres eigenen Körpergewichts. Das entspricht etwa 700 Stechmücken pro Nacht. Dadurch schützen sie Bäume und andere Pflanzen vor Schädlingen. Menschen verwenden stattdessen auf ihren Feldern lieber Pestizide gegen Insekten, dabei wären Fledermäuse eine deutlich umweltverträglichere «Waffe».

Loopings und andere Show-Einlagen

Langohren hören, wer hätte das gedacht, extrem gut. Aber nicht nur das. Mit ihrer Nase können sie Schallwellen senden und mit den Ohren empfangen sie das Echo dieser Wellen wieder. Das ist ein bisschen so wie bei einem U-Boot. Mit ihren grossen Lauschern spüren sie Falter auf, ihr Lieblingsessen. Dafür können sie schon mal in der Luft «stehenbleiben», rückwärts fliegen – oder sogar Loopings drehen.

Wer ganz genau Bescheid wissen will, findet hier Fachinformationen.

Braunes Langohr: Schädlingspolizei des Waldes


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